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Telearbeit und Mobiles Arbeiten Unterschied
Yulia Zhuravleva

Telearbeit und mobiles Arbeiten – was ist der Unterschied?

In vielen Unternehmen gehört das Arbeiten außerhalb des Büros längst zum Alltag. Mitarbeitende wählen flexibel, ob sie von zu Hause, im Büro oder unterwegs arbeiten. Dabei tauchen immer wieder zwei Begriffe auf, die ähnlich klingen, aber nicht dasselbe bedeuten: Telearbeit und mobiles Arbeiten. Beide Modelle ermöglichen ortsunabhängiges Arbeiten, unterscheiden sich jedoch in ihrer rechtlichen Einordnung, ihren Anforderungen und in der Art, wie Unternehmen sie umsetzen.

Dieser Beitrag erklärt, was Telearbeit und mobiles Arbeiten auszeichnet, worin die zentralen Unterschiede liegen und welche Vor- und Nachteile beide Formen für Unternehmen und Mitarbeitende bieten.

Die wichtigsten Fragen im Überblick

Was ist der Unterschied zwischen mobilem Arbeiten und Telearbeit?

Mobiles Arbeiten ist flexibel und nicht gesetzlich geregelt. Mitarbeitende können von jedem Ort aus arbeiten. Telearbeit ist gesetzlich definiert und findet an einem fest eingerichteten Arbeitsplatz im häuslichen Umfeld statt, den der Arbeitgeber bereitstellt.

Was zählt zu mobilem Arbeiten?

Zum mobilen Arbeiten zählen Tätigkeiten, die ortsunabhängig mit mobilen Geräten ausgeführt werden, etwa im Café, Zug oder Co-Working-Space.

Sind Telearbeit und Fernarbeit dasselbe?

Nein. Telearbeit ist ein rechtlich geregeltes Arbeitsmodell mit festem häuslichen Arbeitsplatz. Fernarbeit ist ein allgemeiner Begriff für räumlich entfernte Tätigkeiten ohne klare gesetzliche Definition.

Inhalt

 

Was versteht man unter Telearbeit?

Telearbeit beschreibt eine Form der Arbeit, die regelmäßig an einem fest eingerichteten Arbeitsplatz außerhalb des Unternehmens stattfindet, meist in der eigenen Wohnung. Grundlage ist eine vertragliche Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

Wesentliche Merkmale:

  • Der Arbeitsplatz ist dauerhaft eingerichtet und vom Arbeitgeber genehmigt.

  • Ausstattung und Ergonomie müssen den Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung (§ 2 Abs. 7 ArbStättV) entsprechen.

  • Der Arbeitgeber trägt Verantwortung für Arbeitsmittel, Sicherheit und Arbeitsschutz.

Man unterscheidet zwei Formen:

  • Teleheimarbeit – die Arbeit findet ausschließlich zu Hause statt.

  • Alternierende Telearbeit – Mitarbeitende wechseln regelmäßig zwischen Büro und Heimarbeitsplatz.

Telearbeit steht damit für klare Strukturen, feste Verantwortlichkeiten und planbare Arbeitsumgebungen.

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Was bedeutet mobiles Arbeiten?

Mobiles Arbeiten ist deutlich freier gestaltet. Beschäftigte können ihre Aufgaben an jedem Ort erledigen – ob im Zug, im Café, im Co-Working-Space oder unterwegs auf Dienstreise. Ein fest eingerichteter Arbeitsplatz ist dabei nicht vorgesehen.

Da es für mobiles Arbeiten keine gesetzliche Definition gibt, wird es meist über interne Richtlinien oder individuelle Vereinbarungen geregelt. Arbeitgeber stellen in der Regel mobile Geräte bereit, während Mitarbeitende selbst entscheiden, von wo sie arbeiten.

Diese Flexibilität erfordert jedoch ein hohes Maß an Selbstorganisation: Datenschutz, Arbeitssicherheit und klare Zeitstrukturen liegen stärker in der Eigenverantwortung der Mitarbeitenden.

Die zentralen Unterschiede im Überblick

 

  Telearbeit Mobiles Arbeiten
Arbeitsort Fester Heimarbeitsplatz Variabler Ort, frei wählbar
Gesetzliche Regelung Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) Keine gesetzliche Definition
Ausstattungspflicht Arbeitgeber trägt Verantwortung Mitarbeitende tragen Eigenverantwortung
Arbeitsschutz Vollständig geregelt Eingeschränkt, je nach Situation
Flexibilität Geringer, da fester Arbeitsplatz Sehr hoch, ortsunabhängig
Datenschutz Kontrollierte Umgebung Höheres Risiko, mehr Eigenverantwortung

 

Wie unterscheiden sich Arbeitsschutz und Versicherung bei Telearbeit und mobilem Arbeiten?

Telearbeit und mobiles Arbeiten unterscheiden sich besonders beim Thema Arbeitsschutz. Während Telearbeit rechtlich einem Büroarbeitsplatz gleichgestellt ist, gilt mobiles Arbeiten als flexiblere, aber weniger streng geregelte Form.

Telearbeit: klare Vorgaben für Sicherheit und Ausstattung

Bei Telearbeit trägt der Arbeitgeber die Verantwortung für den eingerichteten Arbeitsplatz. Er muss sicherstellen, dass die Bedingungen den Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung (§ 2 Abs. 7 ArbStättV) entsprechen – etwa durch ergonomische Möbel, geeignete Beleuchtung und geprüfte Arbeitsmittel.

Unfälle, die direkt mit der beruflichen Tätigkeit im häuslichen Arbeitszimmer zusammenhängen, sind durch die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt. Private Wege, etwa zur Küche oder zum Briefkasten, fallen hingegen nicht darunter.

Mobiles Arbeiten: Eigenverantwortung und situativer Schutz

Beim mobilen Arbeiten entfällt die Pflicht zur Einrichtung eines festen Arbeitsplatzes. Beschäftigte wählen ihren Arbeitsort selbst und tragen daher mehr Eigenverantwortung für Sicherheit und Ergonomie. Der Arbeitgeber kann den Arbeitsschutz hier nur begrenzt beeinflussen.

Unfallversicherungsschutz besteht nur, wenn ein Unfall unmittelbar während der beruflichen Tätigkeit passiert. Private Tätigkeiten oder Umwege sind nicht abgesichert.

Empfehlung für Unternehmen

Damit Arbeitsschutz auch außerhalb des Büros gewährleistet bleibt, sollten Unternehmen klare Richtlinien erstellen – etwa zur Nutzung von Arbeitsmitteln, Pausenregelungen, Datenschutz und sicherem Verhalten unterwegs. Schulungen oder kurze Selbstchecks helfen, Risiken zu reduzieren und Rechtssicherheit zu schaffen.

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Wie lässt sich Datenschutz bei Telearbeit und mobilem Arbeiten sicherstellen?

Ob zu Hause, im Zug oder im Café – überall dort, wo gearbeitet wird, müssen Daten geschützt bleiben. Der Unterschied zwischen Telearbeit und mobilem Arbeiten liegt vor allem darin, wie kontrollierbar die Arbeitsumgebung ist.

In der Telearbeit ist der Rahmen meist klar. Der Arbeitsplatz ist fest eingerichtet, Geräte und Netzwerke sind vom Unternehmen geprüft, Zugänge lassen sich zentral verwalten. So kann IT-Sicherheit gezielt umgesetzt werden.

Beim mobilen Arbeiten ist das Umfeld variabler. Mitarbeitende nutzen unterschiedliche Orte und häufig fremde Netzwerke. Dadurch steigt die Eigenverantwortung: VPN-Verbindungen, starke Passwörter und ein bewusster Umgang mit Daten sind hier unverzichtbar.

Unternehmen sollten die Verantwortung teilen. Klare Datenschutzrichtlinien und kurze Schulungen helfen, Risiken zu vermeiden und Sicherheit auch außerhalb des Büros zu gewährleisten.

Welche steuerlichen Regelungen gelten für Telearbeit und mobiles Arbeiten?

Wer regelmäßig von zu Hause oder unterwegs arbeitet, kann bestimmte Kosten steuerlich geltend machen. Seit einigen Jahren gelten dafür vereinfachte Regelungen, die auch flexible Arbeitsmodelle berücksichtigen.

Homeoffice-Pauschale

Für Tage, an denen ausschließlich von zu Hause gearbeitet wird, können Beschäftigte eine Homeoffice-Pauschale ansetzen. Sie beträgt 5 Euro pro Tag, maximal 600 Euro im Jahr. Die Pauschale deckt zusätzliche Kosten wie Strom, Heizung oder Internet ab. Sie gilt unabhängig davon, ob ein separates Arbeitszimmer vorhanden ist.

Häusliches Arbeitszimmer

Bei dauerhaft eingerichteten Telearbeitsplätzen kann zusätzlich das häusliche Arbeitszimmer steuerlich berücksichtigt werden. Voraussetzung ist, dass der Raum nahezu ausschließlich beruflich genutzt wird. In diesem Fall können anteilige Miet-, Nebenkosten oder Ausstattungskosten geltend gemacht werden. Der Höchstbetrag liegt derzeit bei 1.250 Euro pro Jahr, wenn kein anderer Arbeitsplatz zur Verfügung steht.

Mobiles Arbeiten

Beim mobilen Arbeiten gilt die Homeoffice-Pauschale ebenfalls, sofern die Tätigkeit an diesem Tag außerhalb des Betriebs stattfindet. Wer also abwechselnd im Büro, zu Hause oder unterwegs arbeitet, kann für jeden vollen Arbeitstag außerhalb des Unternehmens die Pauschale ansetzen.

vor-nachteile

Welche Vor- und Nachteile bringen beide Modelle mit sich?

Sowohl Telearbeit als auch mobiles Arbeiten verändern, wie Menschen ihren Arbeitsalltag gestalten. Beide Modelle bieten Vorteile, bergen aber auch Herausforderungen, die stark von der individuellen Situation und der Unternehmenskultur abhängen.

Flexibilität und Selbstbestimmung

Mobiles Arbeiten bietet deutlich mehr Freiheit. Mitarbeitende können Ort und Zeit ihrer Arbeit flexibel gestalten, was die Eigenverantwortung und Motivation stärkt. Gleichzeitig erfordert diese Flexibilität ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Wer sich schlecht abgrenzen kann, läuft Gefahr, dauerhaft erreichbar zu sein oder die eigenen Pausen zu vernachlässigen.

Sicherheit und Struktur

Die Telearbeit bietet mehr Stabilität. Ein fester Arbeitsplatz erleichtert konzentriertes Arbeiten und sorgt dafür, dass ergonomische und sicherheitstechnische Anforderungen erfüllt werden. Allerdings kann die feste Umgebung als Einschränkung empfunden werden, wenn Abwechslung oder räumliche Freiheit wichtig sind.

Kommunikation und Teamgefühl

Beide Arbeitsformen verändern die Art der Zusammenarbeit. Digitale Kommunikation ersetzt persönliche Begegnungen, was den Austausch erschweren kann. Gleichzeitig entstehen neue Formen der Zusammenarbeit, etwa durch virtuelle Meetings oder asynchrone Kommunikation. Entscheidend ist, dass Teams klare Routinen und regelmäßige Touchpoints beibehalten, um Verbindung und Zusammenhalt zu fördern.

Work-Life-Balance

Flexibles Arbeiten kann die Balance zwischen Beruf und Privatleben deutlich verbessern. Wer sich Arbeitszeiten individuell einteilen kann, gewinnt mehr Freiheit im Alltag. Gleichzeitig verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit schneller, besonders beim mobilen Arbeiten. Hier hilft es, feste Zeiten für den Feierabend zu definieren und bewusst Pausen einzuplanen.

Fazit

Telearbeit und mobiles Arbeiten stehen für zwei unterschiedliche Wege, Arbeit flexibler zu gestalten. Während die Telearbeit klare Strukturen und rechtliche Sicherheit bietet, eröffnet mobiles Arbeiten mehr Freiheit und Unabhängigkeit. Beide Modelle können funktionieren, wenn sie bewusst eingesetzt und durch klare Regeln ergänzt werden.

Für Unternehmen bedeutet das, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Sicherheit, Vertrauen und Flexibilität miteinander verbinden. Mitarbeitende profitieren, wenn sie wissen, welche Rechte und Pflichten gelten und wie sie ihren Arbeitsalltag eigenverantwortlich gestalten können.

In der Praxis zeigt sich, dass sich die beiden Ansätze nicht ausschließen. Viele Unternehmen kombinieren feste Homeoffice-Tage mit mobilen Phasen – ein Modell, das Struktur und Flexibilität vereint und damit den modernen Arbeitsalltag optimal unterstützt.

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Yulia Zhuravleva

Yulia ist Junior Search Experience Manager bei desk.ly und erstellt Content rund um hybride Arbeitsmodelle, Arbeitsplatzbuchung und digitale Trends. Ihre Beiträge verbinden Praxisnähe mit fundierten Insights, um Unternehmen und Mitarbeitende in der modernen Arbeitswelt zu unterstützen. Sie arbeitet selbst gerne flexibel zwischen Büro und Homeoffice und weiß, wie wichtig die richtige Umgebung für produktives Arbeiten ist.

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